


Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) ist einer der Blickfänge im herbstlichen Garten. Im Sommer blüht der Strauch, der auch sonst recht unscheinbar ist, in kleinen, weißen Blüten, die nicht weiter auffallen, aber jetzt, im Oktober, hat er seinen großen Auftritt. Die rosa-orangen Früchte leuchten weithin und ziehen Vögel in Massen an. Besonders Rotkehlchen haben eine absolute Schwäche für die Beeren – daher kommt auch der Name „Rotkehlchenbrot“. Jetzt im Herbst, wo das Nahrungsangebot langsam knapper wird, stellen die Früchte eine willkommene Delikatesse für die kleinen Kerlchen dar. Allerdings aber auch wirklich nur für sie, denn für Menschen ist das Pfaffenhütchen in allen Teilen giftig, ganz besonders aber die Beeren. Sie sind aber wohl praktisch ungenießbar (selbst ausprobiert hab ich es nicht) und schmecken angeblich so widerlich, dass man sie sofort wieder ausspucken würde. Trotzdem habe ich meine Kinder auf den Strauch hingewiesen und sie einmal mehr ermahnt, nichts zu essen, das sie nicht kennen.
Trotz der Giftigkeit sind in der Volksmedizin einige Anwendungen überliefert, so zum Beispiel die äußerliche Anwendung in Form einer Salbe bei Prellungen oder sogar als Tee (aus den Blättern) bei Kopfschmerzen.
‼️Wichtig: diese beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten stammen aus Büchern und es wird absolut davon abgeraten, diese selbst auszuprobieren oder nachzumachen. Das Pfaffenhütchen ist in allen Teilen giftig; eine Selbstanwendung wird daher ausdrücklich NICHT empfohlen‼️
Botanisch gesehen gehört das Pfaffenhütchen (auch: Gemeiner Spindelstrauch) zu den Spindelstrauchgewächsen, die hauptsächlich in den Tropen vorkommen. Er wird bis zu ca. 4 Meter hoch und wächst gern an Waldrändern und Hecken. Die Blüten sind klein und erscheinen im Frühsommer. Am spektakulärsten sind die Früchte, die im Oktober erscheinen und weithin pink und orange leuchten. Von ihnen hat das Pfaffenhütchen seinen Namen, denn sie erinnern tatsächlich an die Kopfbedeckung geistlicher Würdenträger.