Eine der Pflanzen, an denen die Blicke sofort hängen bleiben, wenn man sie entdeckt, ist die Echte Engelwurz (Angelika archangelica). Diese imposante Pflanze ist nicht zu übersehen – und sie fasziniert auch Laien.
Heute möchte ich euch erzählen, was sie so besonders macht: wie man sie erkennt, ihre magische Seite und wofür man sie als Heilpflanze nutzen kann.
Die Engelwurz ist ein echtes Riesenkraut – sie kann locker bis zu zwei Meter hoch werden. Was sofort auffällt, sind die dicken, oft rot überlaufenen Stängel und die großen, fächerförmigen Blätter. Die Blüten sind dagegen fast ein bisschen unscheinbar: kleine, weiße Dolden, die fast wie ein kleiner Regenschirm über der Pflanze stehen.
Wenn man die Engelwurz erntet – und man erntet, wie der Name schon sagt, die Wurzeln, dann riecht man sofort, ob man die richtige Pflanze erwischt hat: sie haben einen unverkennbaren aromatisch-süßlichen Duft, der sie sofort verrät. Manchmal hole ich mir einfach so das Glas mit den getrockneten Wurzeln und rieche mal zwischendurch dran – einfach ein wunderbares, erdendes und beruhigendes Erlebnis!
Früher galt die Engelwurz als Schutzpflanze der Engel. Der Legende nach zeigte einer der Erzengel (leider weiß ich nicht, welcher – vielleicht weißt du es? Schreib es gern in die Kommentare!) den Menschen die Engelwurz zur Zeit der Pest. Wie so vielen stark riechende Pflanzen schrieb man den Schutz vor Ansteckung auch der Engelwurz zu. Tatsächlich hat die Engelwurz abwehrstärkende, belebende Inhaltsstoffe, aber noch mehr ist ihre Wirkung im Bereich der Erkältungen bekannt. Man kann aus der Wurzel ein wunderbar aromatisches Öl herstellen, das als Erkältungsbalsam weiterverarbeitet werden kann. Da die Engelwurz frei von Menthol und Kampfer ist, wird sie schon bei Säuglingen bei verstopften Nasen und Erkrankungen der oberen Atemwege eingesetzt. Auch ich greife lieber zum Engelwurzbalsam als zum Nasenspray und finde, bei mir wirkt die Engelwurz weit besser.
Kleiner Tipp: Wie bei allen Heilpflanzen gilt – lieber langsam starten und gut informieren, bevor man größere Mengen verwendet – vor allem und auch bei Kindern!
Seit einigen Jahren versuche ich auch, die Engelwurz für den eigenen Garten selbst anzuziehen. Das gelingt mal besser, mal weniger gut, aber es ist, wie immer bei der Pflanzenanzucht, eine spannende Sache zu beobachten, wie viele Jungpflanzen keimen und zuzusehen, wie sie sich entwickeln.
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Engelwurz? Lasst gern euren Kommentar hier!