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Unkompliziertes Vitaminwunder für Winter und Frühjahr

    Wenn sich die Natur in den Winterschlaf verabschiedet und frisches Grün zur Seltenheit wird, trotzt eine Pflanze tapfer der Kälte: das Barbarakraut, auch bekannt als Winterkresse. Sie ist eine der wenigen Wildpflanzen, die sogar im späten Herbst und Winter noch geerntet werden können – ein echter Lichtblick für Wildkräuterfreunde und eine wertvolle Vitaminquelle in der kalten Jahreszeit. Dazu kommt, dass der Anbau wirklich sehr unkompliziert ist – einfach direkt ins Beet gesät und angießen. Bei mir hat es tatsächlich gereicht, ein paar wenige Male zu gießen und schon ist die Barbarakresse üppig gewachsen – ihr seht es gut auf dem Bild. Ich habe mich wirklich den ganzen Winter nicht um sie gekümmert, und trotzdem kann ich bis jetzt im April richtig viel ernten!

    Der Name „Barbarakraut“ geht übrigens auf die heilige Barbara zurück, deren Namenstag am 4. Dezember gefeiert wird – und weil das Pflänzchen um diese Zeit noch grün und frisch war, erhielt es seinen Namen.

    Das Barbarakraut gehört zur Familie der Kreuzblütler (wie zum Beispiel auch das Wiesenschaumkraut und die Wilde Kresse) und wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, feuchten Böden. Im ersten Jahr bildet sie in den meisten Fällen nur eine grundständige Rosette, deren Blätter sich gut ernten lassen. Im Frühling des zweiten Jahres zeigt die Pflanze dann leuchtend gelbe Blüten und später die Samenstände, die sich entweder ebenfalls verwenden lassen oder aber stehen gelassen werden, damit sich die Kresse zukünftig selbst aussät.

    Geschmacklich bringt das Barbarakraut mit seiner angenehmen Schärfe eine tolle Note in einen Wildkräutersalat. Man kann es aber auch wunderbar als Pesto oder als Zutat für eine Kräuterbutter oder einen Aufstrich verwenden. Aber nicht nur der Geschmack überzeugt: Die Pflanze ist reich an Vitamin C, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, zum Beispiel an Senfölen – ideal zur Stärkung des Immunsystems in der kalten Jahreszeit.

    Traditionell wurde das Barbarakraut bei Frühjahrsmüdigkeit, Verdauungsbeschwerden und zur Blutreinigung eingesetzt. Seine scharfen Senföle regen den Stoffwechsel an und wirken leicht antibakteriell.

    Wer Barbarakraut sammeln möchte, sollte dies an sauberen Standorten tun – am besten im eigenen Garten (sie lässt sich im Übrigen auch gut im Topf ziehen). Die jungen Blätter schmecken besonders zart. Gesammelt werden kann je nach Wetterlage von Spätherbst bis ins Frühjahr – ein echtes Geschenk der Natur für alle, die auch im Winter nicht auf Wildkräuter verzichten möchten.