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Goldene Akzente im Schatten

    Heute stelle ich euch ein kleines Pflänzchen vor, das zwar volksheilkundlich – wohl auch aufgrund seiner leichten Giftigkeit – nicht so wirklich verwendet wird, das aber gerade jetzt im Frühjahr einen willkommenen Farbtupfer im Garten bietet. Man sieht es wirklich schon von weitem leuchten wenn es sich – wie auf dem Foto – zwischen dem alten, braunen Laub hervorkämpft.

    Das Wechselblättrige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Es kommt hauptsächlich in feuchten, schattigen Wäldern und an Bachufern in Europa und Teilen Asiens vor. Bei uns im Garten wächst es am Nordhang in nährstoffreicher Erde an eher schattigen Stellen. Sein Erscheinungsbild zeichnet sich durch mehrere charakteristische Merkmale aus:

    Wuchsform

    Das Wechselblättrige Milzkraut ist eine niedrige, kriechend wachsende Pflanze, die etwa 5 bis 15 cm hoch wird. Es breitet sich durch oberirdische Ausläufer aus und bildet oft dichte Teppiche, die feuchte Waldböden bedecken. Der Stängel ist im Querschnitt dreikantig – für mich neben der Wuchsform der Blätter (siehe unten) das einfachste Unterscheidungsmerkmal zum Gegenblättrigen Milzkraut.

    Blätter

    Die Laubblätter sind wechselseitig angeordnet, was es von anderen Arten der Gattung unterscheidet (zum Beispiel dem Gegenblättrigen Milzkraut), die gegenständige (=direkt einander gegenüberstehende) Blätter aufweisen. Sie sind nieren- bis herzförmig, grob gekerbt und weisen eine hellgrüne Farbe auf. Die Blattstiele sind relativ lang, wodurch die Blätter locker verteilt erscheinen.

    Blüten

    Die kleinen, gelbgrünen Blüten erscheinen zwischen April und Mai in dichten, trugdoldenartigen Blütenständen – in diesem Jahr blüht das Milzkraut allerdings bei uns auf 600m schon Anfang März. Sie besitzen keine Kronblätter (das ist das, was wir Menschen als eigentliche Blüte sehen), sondern nur vier Kelchblätter (die sind meistens unscheinbar grün unterhalb der Blütenblätter und werden von uns Menschen normalerweise kaum wahrgenommen), die die eigentliche Blüte umgeben. Die auffällige gelbliche Färbung der Hochblätter unterstützt die Anlockung von Bestäubern.

    Frucht und Samen

    Nach der Blütezeit bilden sich Kapseln, die jeweils zwei Kammern enthalten. Die darin befindlichen Samen sind klein, dunkel gefärbt und können durch Wasser verbreitet werden (Hydrochorie), was die Pflanze besonders an feuchten Standorten begünstigt.

    Standort

    Das Wechselblättrige Milzkraut bevorzugt feuchte, humusreiche und schattige Standorte. Es gedeiht besonders in Auwäldern, an Bachrändern und in Quellmooren oder auch an entsprechenden Stellen im Garten. Als Frühblüher spielt es eine wichtige Rolle im ökologischen Gefüge der Frühjahrsflora und bietet Bestäubern eine erste Nahrungsquelle.

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