Man sagt, dass im eigenen Garten jene Pflanzen besonders gut gedeihen, die man am meisten braucht. Bei uns wächst Beinwell in jeder Ecke – und da ich seit meiner Kindheit regelmäßig mit blauen Flecken übersät bin, frage ich mich manchmal, ob daran nicht etwas Wahres ist.
Beinwell ist eine traditionelle Heilpflanze mit bemerkenswerten regenerierenden Eigenschaften. Besonders bei Prellungen, Gelenkbeschwerden und kleinen Wunden kann eine selbstgemachte Beinwellsalbe wertvolle Linderung bieten.
Da ich, wie man bei uns so schön sagt, ein wenig „potschat“ bin – das ist Vorarlbergerisch für ungeschickt – und auch meine Kinder öfter kleinere Blessuren haben, habe ich mir angewöhnt, stets Beinwell in Form einer Tinktur vorrätig zu halten. So kann ich bei Bedarf schnell eine frische Salbe herstellen. Dabei bevorzuge ich es, nur kleine Mengen anzusetzen, da selbstgemachte Cremes ohne Konservierungsstoffe nicht lange haltbar sind. Es wäre schade, die wertvolle Salbe ungenutzt entsorgen zu müssen.
Warum Beinwell?
Die Wurzel des Beinwells enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Allantoin, das die Zellregeneration fördert, sowie Schleimstoffe und Gerbstoffe, die entzündungshemmend wirken. Bei Prellungen, Verstauchungen und sonstigen Muskel- und Knochenverletzungen kann man – sofern zur Hand – einen Brei aus frischen Beinwellwurzeln als Umschlag auflegen. Wenn gerade keine frischen Wurzeln verfügbar sind, dann kann eine Salbe aus Beinwell ebenfalls gut helfen, die Haut zu beruhigen und die Heilung zu unterstützen.
Rezept für selbstgemachte Beinwellsalbe
Zutaten
- 100 ml hochwertiges Pflanzenöl (zB Oliven- oder Mandelöl)
- 10 g Bienenwachs
- 20 ml Beinwelltinktur
- 20 ml Wasser
Herstellung
- Das Öl in einem Wasserbad erwärmen. Das Bienenwachs hinzufügen und schmelzen lassen. Gut achtgeben, dass die Mischung nicht zu heiß wird – gerade so warm, dass das Bienenwachs schmilzt.
- Die Tinktur gemeinsam mit dem Wasser vorsichtig erwärmen, so dass die Wasserphase etwa die selbe Temperatur wie die Fettphase (das Öl mit dem Bienenwachs) hat.
- Nun die Wasserphase (Tinktur-Wassergemisch) mit dem Pürierstab aufrühren und tropfenweise die Fettphase zugeben. Weiterpürieren, bis eine schöne, homogene Creme entstanden ist.
- Die noch flüssige Salbe in kleine Tiegel füllen und abkühlen lassen.
Beschriften und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren.
Anwendung und Haltbarkeit
Die Beinwellsalbe kann bei Verspannungen, Prellungen und allen sonstigen geschlossenen Muskel- und Knochenverletzungen angewendet werden (bei offenen Wunden sind andere Heilmittel die bessere Wahl). Trage eine kleine Menge auf die betroffene Stelle auf und massiere sie sanft ein. Die Salbe ist bei kühler und dunkler Lagerung (am besten im Kühlschrank) etwa sechs Monate haltbar.
Fazit
Mit wenigen Zutaten und etwas Geduld kannst du dir eine wirksame Salbe für den täglichen Gebrauch selbst herstellen. Probier es aus und profitiere von der heilenden Kraft des Beinwells!